Diese Bewertung wurde erstellt
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Ulrike aus Berlin/Deutschland am 08.03.2012
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Klinikname: |
Mutter-Kind-Klinik |
Kurort: |
Zorge |
Bundesland: |
Niedersachsen |
Region: |
Harz |
Kurdauer: |
3 Wochen |
Monat/Jahr: |
Februar 2012 |
Kurart: |
Mutter/Vater-Kind-Kur |
Fachgebiete: |
Mutter-/Vater-Kind Maßnahmen |
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Die Kurklinik |
Die Kurklinik liegt in Zorge, in einem Wohngebiet am Waldrand. Das Gebäude wurde in den letzten Jahren modernisiert und ist auf ca. 35 Familien ausgerichtet. Dafür fand ich es recht klein. Es gab im Kurhaus: - Eine Lobby mit überwiegend unbesetzter Rezeption, in der es sehr hallt - Ein WC, meist verschlossen - Schlafräume (jeweils mit Dusche, WC, meist extra Kinderzimmer) - Pro Flur eine kleine Teeküche - eine Raucherecke - Büros und Verwaltung - Bastelraum (Anleitung allerdings nur durch eine ehrenamtliche ältere Dame, die ihr Bastelmaterial nicht zu ihrem Nachteil abgerechnet hat) - Gesprächsraum für Gruppen, darin ein Bücherregal mit überwiegend sehr alten, uninteressanten Romanen (Dolly im Internat, Liebesromane, veraltete Sachbücher) und ein kleiner Internetraum (1 Computer, 50 cent/30 minuten, nur nutzbar falls keine Gruppengespräche) - Arztzimmer - Schwimmbecken mit Mini-Sauna - Physiotherapie-Raum (zu betreten bei verordneten Massagen oder Bädern) - ein Sportraum/Bewegungsraum (leer, keine Fitnessgeräte o.ä.) - ein Jugendzimmer (?) war immer verschlossen - zwei Speisesäle - einen Raum mit Waschmaschinen und Trocknern - ein Außengelände mit Spielplatz
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Zimmer |
Einige Zimmer mit Balkon, die meisten mit zwei Räumen, Dusche, WC, Fernseher auf dem Zimmer, Schränke. Die Zimmer sehen sehr kahl aus (keine Bilder o.ä.), teilweise scheint die Einrichtung nicht sehr durchdacht (zwei Tische, aber keine Stühle, Dusche im Kinderzimmer, fehlende Zwischentüren) |
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Lage/Umgebung |
Umgebung ist schnell beschrieben: Menschenleere Straßen, ruhiges Wohngebiet, Seniorenheim, Wald. Keine Einkaufsmöglichkeiten, keine Freizeitangebote, genügend Parkplätze. |
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Therapie |
Das Anfanfsgespräch verlief sehr kurz, es wurden mir ziemlich die gleichen Dinge verordnet wie allen anderen auch. Auf individuelle gesundheitliche Probleme wurde dabei keine Rücksicht genommen. Die Therapien (=Sport) waren gut, mir war es anstrengend genug da ich unsportlich bin. Sportliche Menschen fühlten sich unterfordert. Auf psychosoziale Probleme wurde kaum eingegangen, ich fühlte mich auch teilweise nicht ernst genommen. Der Arzt für Erwachsene war maximal 1 x wöchentlich da, der Hautarzt sogar noch seltener, es wurde nur auf Drängen überhaupt richtig untersucht. Therapien gingen zum Teil an meinen Bedürfnissen völlig vorbei. Ich habe erst beim Ausfüllen des Evaluationsbogens gesehen was noch verordnet hätte werden können. Das Abschlussgespräch war ähnlich knapp. |
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Verpflegung |
Auf Vegatarier wurde wenig Rücksicht genommen. Es gibt mittags Fertiggerichte, mir hat es nicht so gut geschmeckt. Das Küchenpersonal war sehr nett, bei Beschwerden wurde allerdings immer auf "die Küche" oder "die Früschicht" oder den Lieferanten Appetito verwiesen. Geändert hat sich nichts. Leute, die auf spezielle Kost angewiesen waren, hatten so gut wie keine Abwechslung und mussten sich diese spezielle Kost regelmäßig erst erbetteln. Insgesamt fand ich es recht ungesund, allergieauslösende künstliche Tees (Ananas- oder Erdbeer-Geschmack), schrumpelige Äpfel, Nutella, Schoko-Flakes, labbriges Brot und immer den gleichen Aufschnitt (überwiegend billige Wurst). |
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Freizeitmöglichkeiten |
Das kleine Schwimmbecken konnte jederzeit genutzt werden, ebenso konnte man fragen, ob die Sauna eingeschaltet wird. Es gab einen Computer, den man gg. 50 cent/halbe Stunde nutzen konnte. Man konnte sich Spiele leihen, diese waren aber fast alle unvollständig und uralt, ebenso wie die Bücher. Bei gutem Wetter kann man im Wald rumlaufen und den Spielplatz draußen nutzen. Am Wochenende wurde kaum was angeboten oder es war sehr teuer. Kreativangebote von der Klinik gab es nicht, allerdings durch eine ältere Dame. Bastelmaterial musste man bezahlen. Eine Bekannte der Leitung hat eine Verkaufsveranstaltung für bestickte Handtücher durchgeführt. Sonst fanden keine Veranstaltungen statt. |
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Personal und sonstige Leistungen der
Kurklinik |
Es gab überwiegend sehr freundliches Personal, ich fand es allerdings nicht immer kompetent. Einige Personen waren sehr unfreundlich, anscheinend mag man hier Extreme. Ich wurde vom Bahnhof abgeholt und zurückgefahren. Kinderbetreuung ging so. Meine Kinder fanden es nett, die Erzieherinnen haben sich zum Teil auch sehr bemüht, die angepriesene Waldpädagogik kam etwas kurz, dafür wurden Filme geguckt und im Haus gespielt. Es gab allerdings auch Erzieherinnen die die ganze Zeit miteinander gequatscht haben und sich durch schreiende Babies wenig beeindrucken ließen. Zimmerreinigung fand zweimal pro Woche statt, wer selbst noch fegen wollte konnte das tun. Ich fand es ausreichend, einigen Müttern war es zu schmutzig. Bei Beschwerden wird man von Pontius zu Pilatus geschickt, und jeder sagt, er kann dafür nichts oder es war "der Computer" oder "die Küche" oder "der Träger in Freiburg". Überhaupt wurde gerne auf Leute verwiesen, die gerade krank oder in Urlaub seien. Mit ein wenig Beharrlichkeit wurden Probleme dann doch noch behoben, allerdings wirklich nur auf Druck. Das Personal war wie gesagt überwiegend ganz, ganz lieb, allerdings wurde man kaum begrüßt bei Anreise und auch die Leitung hat sich bei Rückkehr aus dem Urlaub nicht vorgestellt. Das fand ich etwas befremdlich. |
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Tipps, Erfahrungen und Empfehlungen |
Man kann sich wirklich von Großstadtlärm erholen, es sind allerdings auch einige skurile Dinge vorgefallen. 4 von 8 Müttern haben in unserer Gruppe die Kur abebrochen, wie ich fand aus nachvollziehbaren Gründen die zumindest zum Teil in falschen Erwartungen liegen, die die Klinik durch ihren Internetauftritt weckt. Die gesunde Ernährung und das ganzheitliche Behandlungskonzept sucht man hier vergeblich, ebenso jemanden, der sich mit Hautproblemen, Allergien und einer passenden Ernährung auskennt. Dennoch muss ich sagen, ich habe mich wirklich ausruhen können - man muss weder kochen, noch putzen, noch einkaufen und arbeiten ja auch nicht. Ich hab die Zeit mit den Kindern genossen und war erstmal ordentlich krank. Eine eigene kleine Reiseapotheke würde ich empfehlen, und Oropax es kann schonmal ordentlich laut werden im Haus. SEHR SEHR früh morgens. (ab 5 Uhr). Es empfiehlt sich für die Wochenenden einen Plan zu haben! Es gibt einen Bus nach Bad Sachsa, das man allerdings dann auch schnell in seiner Gänze erkundet hat. Aber wer mal nen Kaffee trinken gehen will und ein paar Menschen sehen möchte, für den ist es das richtige. Einfache Fahrt: ca 3 Euro. Oder gleich mit Auto kommen. Badesachen nicht vergessen, auch eigene Handtücher sind empfehlenswert, die von der Kur sind sehr klein. Waschmittel/Weichspüler mitbringen. |
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Zusammenfassung |
Die Kur wurde ärztlich
verordnet |
Die Kur war lt. Verfasser
erfolgreich |
Bisherige Anzahl an Kuren des
Verfassers |
Der Verfasser benotete die Kurklinik mit |
ja |
nein |
3 mal |
4 ausreichend |
Fazit des Bewerters |
Der Bewerter würde die Kurklinik weiterempfehlen: |
nein |
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So stimmten unsere Leser für
diesen Beitrag: |
"sehr hilfreich" |
"hilfreich" |
"weniger hilfreich" |
"nicht hilfreich" |
11 |
3 |
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